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Erich Weidinger: "Zuerst war die Liebe!"

Markus Himmelbauer sprach fürs Pfarrblattl mit Erich Weidinger, Buchhändler und Autor aus Seewalchen. Der Fachmann für das eine Buch mit dem Herrn über viele Bücher.

Pfarrblattl: Bald nach der Schöpfung geschieht in der Bibel der erste Mord: Kain tötet seinen Bruder Abel. Gehört das Töten zum Menschsein?
Erich Weidinger: Zuerst war die Liebe zwischen Adam und Eva! Auf das sollten wir schauen und das sollten wir stärken.

 

Und die Morde am Attersee?
Für mich stehen sie nicht so sehr im Mittelpunkt. Sie sind für mich eine Gelegenheit, humorvoll und gesellschaftskritisch zu erzählen. Als Autor kann ich Figuren und ihre Haltungen ausprobieren und über den Alltag berichten. Vielleicht fasziniert uns nicht der Mord an sich, sondern der Tod als existenzielles Thema, das beinahe alle Werke der Weltliteratur umkreisen.

 

 

Existenziell ist auch die Bibel – und in ihr geht es zu wie im Leben. In Utah wurde sie nun aus Schulbibliotheken verbannt – zu gewaltvoll, zu wenig bürgerliche Norm im Familienleben und in der Sexualität.
Es ist nicht gut, wenn wir andere für uns denken lassen. Neben der Unterhaltung möchte ich vielleicht auch meine Leserinnen und Leser dazu anregen, etwas zu bewegen. Sagen haben auch in ihrer mythologischen Gestalt einen Impuls für die Gegenwart. Aber ich möchte nichts vorschreiben. Das kann ich auch gar nicht. Obwohl ich seit meinem Schlaganfall mutiger geworden bin und klarer spreche.

 

Was bringt es, wenn man sich Verstörendem aussetzt, einer „gefährlichen Literatur“?
Wenn ich selber denke, werde ich versuchen, das zu verstehen. Gefährlich ist für mich Literatur dann, wenn sie vom Denken abhält und Gewalt und Mitläufertum fördert. Gute Literatur kennt auch Ironie und Selbstironie, sie relativiert sich.  

 

In der Bibel gibt es ja den bekanntesten Kriminalfall überhaupt: den Justizmord am Wanderprediger Jesus aus Nazareth. Irgendwie haben sich alle daran gewöhnt, dem Folterwerkzeug überall zu begegnen und manche Traditionen beschreiben auch die körperlichen Qualen sehr detailreich – wie in deinen Krimis.
In der Zeit, als ich in der Katholischen Jugend war, hat mich der Film „Jesus Christ Superstar“ ungemein beeindruckt. Der brachte eine neue Perspektive in die immer gleiche Überlieferung. Die Geschichte von Jesus gäbe eine spannende Serie her, wenn wir sie nicht nur gemäß  unserer gewohnten Überlieferung interpretieren.
Ich beschreibe in meinen Krimis in kurzen Kapiteln die detaillierte Abfolge von Ereignissen von Verletzungen mit und ohne Todesfolge, aber auch körperliche Reaktionen wie z. B. die Gänsehaut. Einerseits interessiert mich das, andererseits versuche ich, hier auch Humor und Witz zu integrieren.


Die Geschichte von Jesus geht gut aus …
… und ist in ihren Wirkungen eine Erfolgsgeschichte bis heute.

 

Müssen Krimis gut ausgehen?
Nun, das Publikum muss zufrieden sein. Es löst sich nicht alle sin Wohlgefallen auf, so ist das ja auch in der Wirklichkeit.

 

 

In der Krimiwelt vertrauen wir auf die irdische Gerechtigkeit – gibt es für dich auch eine himmlische?
Ja, ich vergleiche das mit einem guten Gewissen und Empathie. Regeln für ein gutes Zusammenleben können wir selbst im Suchen und Nachdenken finden. Das muss mir die Kirche nicht lehren.

 

Und Sünde?
Ich habe ein Problem mit dem Wort „Sünde“, da es im Lauf der Geschichte zum Machtmissbrauch der kirchlichen Institutionen geführt hat. Beim Begräbnis meiner Großmutter hatte der Priester 5 bis 10-mal „Vergib ihr ihre Sünden“ ausgesprochen. Wer meine Großmutter kannte, weiß, dass dies unangebracht war. Hier sollte sich auch die kirchliche Liturgie neu erfinden.
Statt der sogenannten „Sünde“ ist für mich der Neid am schlimmsten. Da sind wir wieder bei Kain und Abel. Neid führt zu Ärger und Missgunst. Der Sinn des Weisheitsspruches „Jeder ist seines Glückes Schmied“ sollte gelehrt werden. Es gibt immer jemanden, der anders ist als ich selber, der mehr hat. Aber auch das Gegenteil ist der Fall.  Ich sollte lernen mit mir selbst zufrieden sein. Dann wird Neid zum Fremdwort.

 

Im Glauben sucht man den Himmel und will in die Tiefe gehen …
Literatur kann helfen, dem Besonderen nachzuspüren. Aber ich will auch auf den Wert des Alltags hinweisen: Wir brauchen das Normale, den Durchschnitt, die Gewohnheit, um nicht jeden Tag durch das Leben überfordert zu werden. Davon erzähle ich in meinen Büchern. Aber beides gehört zusammen: die Oberfläche, die Tiefe und die Höhe.

 

Juni 2023

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